Michael Raich
Consulting

29.08.2005

Standards zur Modellierung von Beziehungen (FOAF)

Zur Einleitung ein interessanter Artikel, der sich über die unterschiedlichen Arten von sozialen Beziehungen Gedanken macht.

Der Autor klassifiziert bi-direktionale, und ausgehend und hereinkommende eindirektionale Beziehungen. Nur ersteres ist im Prinzip das, was die Networking Sites dabei machen. “Ausgehende” Beziehungen brauchen keine Empfängererlaubnis und sind deshalb problembehaftet (Spam), eingehende sind sowas wie opt-in Marketing (Permission Marketing).

Im Prinzip geht die Networking Idee so weit, alle drei Arten von Beziehungen zu vereinfachen und einen Standard zu schaffen, der vertrauenswürdig ist und das tägliche Leben vereinfacht (Spam verhindert, Datenabgleich vereinfacht, Kommunikation beschleunigt).

Tim O’Reilly sagt im Prinzip genau das: “We have to Napsterize the address book and the calendar so that we own the data about our social network but we are able to query our friends about who they know.” (via Scott Allen und ONlamp.com)

Was ist also FOAF?
FOAF (Friend of a Friend) ist ein Projekt zur maschinenlesbaren Modellierung sozialer Netzwerke. Das ist vor allem dann interessant, wenn wir darüber reden, dass die Software mit anderen Tools sprechen können soll oder auch wenn wir das soziale Netzwerk in andere Endgeräte – z.B. ein Handy – integrieren.

Anwendbar bzw. implementietbar würe es insbesondere dann, wenn es eine relativ weiter Verbreitung unterstützen würde bzw. sich ein Quasi-Standard daraus entwickelt. Die Implementierung aus technischer Sicht ist dabei relativ einfach. Im Prinzip – in der ersten Stufe – nur ein Datenbank Ex- bzw. Import. Ob eine komplette Trennung von Schlüssel und Plattform (wie unten im FOAF Profil beispielsweise beschrieben) aus Performancegründen sinn macht, kann ich noch nicht sagen. Wahrscheinlich erst mir relationalen Dateisystemen (z.B. WinFS) oder entsprechende Indexierung (z.B. MacOS Spotlight), da sonst eine Suche viel zu lange dauern würde.

Wenn man das ganze versucht, in ein nutzbares Konzept zusammenzufassen, würde es wohl so aussehen:

FOAF - Profil – signiert mit einem public key (z.B. hier), garantiert Authentizität der Daten, wie eine reale Unterschrift. Eine “Beglaubigung” der Unterschrift durch eine oder mehrere, mehr oder weniger authoritative Stellen ist problemlos möglich. – Alle Identifier (wie Name, Spitzname oder Email, evtl. Bild, Kontakte) sind public, d.h. jeder kann sie lesen. – persönliche Informationen (Kontaktdaten, etc.) sind encrypted mit den public keys aller Kontakte in meinem Netzwerk, evtl. nach Stufen freigegeben. Damit kann jeder, mit dessen public key verschlüsselt wurde, die für ihn freigegebenen Informationen lesen, aber nur er. – Änderungen gehen nur mit dem private key. Damit sind die Daten vollständig gegen Manipulation – selbst von der Plattform auf der sie erstellt wurden – geschützt.

Vorteile von FOAF gegenüber bestehenden Netwerken (wie z.B. openBC): – Der Besitzer des FOAF Profils könnte sein Profil für alle unterstützenden Plattformen/Communities verwenden ohne jedesmal seine Daten neu eingeben zu müssen. – Es wäre eine offene Vertrauensplattform (Web of Trust), mit dem sich die Erweiterung in viele Anwendungen vorstellen ließe: Das gleiche Profil auch für e-Mail-Programme verwenden, für eBay, für Behörden, etc. pp.

Es geht hier um mehr als nur ein blödes Datenformat. Es geht darum, dem Benutzer zwei Dinge zu bieten:
1. die Kontrolle über seine Daten
Der Benutzer soll nicht in die Abhängigkeit von einer Plattform geraten, die vollen Zugriff auf seine Daten hat und im Prinzip rein technisch mit den Daten machen kann was sie will.
2. die Austauschbarkeit der Plattform
Wenn die Daten in einem freien Format vorliegen, kann der Benutzer sehr leicht auch andere Plattformen nutzen bzw. sie integrieren. Nur dann wird er die Hürde überschreiten und das für ihn beste Angebot nutzen.
(Sehr interessante Thesen dazu auch von Jimbo Wales, Gründer von Wikipedia)

Eins der größten Probleme scheint allerdings (wie so oft) dieses zu sein:
But the goal of the FOAFnet – first things first – is to exhibit some sort of inter-company agreement to exchange compatible idenitity records. Just getting that to happen is our biggest hurdle. Once that mechanism has been worked out we plan on flowing all sorts of additional information through FOAF. Including what you’re requesting (Quelle).

 

16.08.2005

Musikmarketing auf myspace.com

Interessant, was einige Bands und Solisten auf MySpace machen. Ich hatte bereits mehrere “friend requests” von keinen, unbekannten Bands und Solisten in meinem Postkasten dort. Neugierig wie man ist, sieht man sich natürlich das Profil an. MySpace erlaubt es dort, direkt Musik einzubinden, die natürlich gleich losdudelt wenn man auf die Seite kommt. Und die Tourdaten oder ein Shoppinglink stehen dann auch meist dabei (mir fehlt nur noch der direkte iTunes-Link – Korrektur: Es gibt ihn sogar, er funktioniert nur nicht im deutschen Store).


(Weiterlesen…)

 

15.08.2005

neuer Blog

Nun habe ich mich auch dazu durchgerungen, aktuelle Themen und Gedanken als weblog abzulegen. Mal sehen, wie weit ich das durchhalte. Generell wird es sich um beruflich interessante Themen rund um Sales und Marketing handeln. Bzw. das, was mich gerade besonders beschäftigt, Social Networking, virales Marketing, neue Technologien, etc.

 

03.08.2005

Good news for tinkerers

The most innovative software designed over the next 10 years will
1. be web-based,
2. will come from small teams,
3. will come from self-funded companies, and
4. will be for the “side-business” or 1-10 person business market.

Side-Business Software: The neglected software market – Signal vs. Noise (by 37signals)

 

More than 10 years experience in sales strategy consulting, sales planning and sales controlling for Financial Services, IT/Telco and Retail clients.