Michael Raich
Consulting

28.11.2006

Der Web 2.0 Härtetest: openBC - jetzt XING - geht an die Börse

Vor knapp 5 Jahren hielt ich die langsam entstehenden Social Networks noch für eine kurzfristige Modeerscheinung für New-Economy-Opfer, die im allgemeinen Jammern auch geschäftlich Halt bei den ehemaligen Kollegen, Partnern und Kunden suchten.

Mittlerweile wurde ich eines besseren belehrt. Eineinhalb Millionen können nicht irren, oder?
Aber ist die Zeit denn schon reif für einen Börsengang? Lässt sich das Ertragspotential wirklich darstellen? Wo ist die Vision, wenn das Finden alter Kontakte langweilig wird?

Die OPEN Business Club AG versucht es nun als eines der ersten Web 2.0 Unternehmen in Deutschland.

Auf Basis der öffentlich zugänglichen Informationen habe ich überlegt, ob dieser Schritt sinnvoll ist.

Dies stellt natürlich weder ein Angebot zu Kauf noch eine Beratung hinsichtlich eines möglichen Investments dar. Wer sich in ein Unternehmen einkaufen will, sollte sich tunlichst selbst schlau machen.


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13.11.2006

Ricke geht = Service kommt bei der Telekom?

Kai-Uwe Ricke hat sein Amt als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom niedergelegt.

Als neuer Vorstandsvorsitzender wurde der self-made Unternehmer und Mobilfunkpionier René Obermann bestellt. Und soll nun das leisten, was Ricke scheinbar nicht konnte: Den Konzern schnell zu einem Servieunternehmen umzubauen, damit nicht noch mehr Kunden verloren gehen. Mit der Betonung auf “schnell”.

Da hat zwar auch schon Ricke einiges erreicht, es ist aber – wie auch sonst in der Branche – noch einiges zu tun, um den Wechsel der Kunden zu stoppen.

Was kommt auf Obermann zu?
Ich glaube nicht, das eine einfache Optimierung der Wartezeiten im T-Punkt oder bessere Antworten im Call-Center genügen. Das sind operative Aufgaben, die auch er nicht schneller als Ricke lösen können wird. Die Deutsche Telekom muss die Kundenbeziehung in den Mittelpunkt ihrer Strategie stellen. Obermann hat nun die Chance, dafür zu sorgen.

Was sollte er tun?
1. Konsequent das Produktportfolio zu vereinfachen, um Erwartung und Leistung zusammen zu bringen. Besonders im Retail. Apple kann das auch (und ist gleichzeitig Produkthersteller, Serviceanbieter und Händler).
2. Anzufangen, das Wissen über den Kunden dazu zu nutzen, ihm abgestimmte Angebote zu machen. Angefangen von individuellen Rechnungsempfehlungen (wie z.B. American Express) , über echten Kunden-Self-Service bis hin zur individuellen Beratung.
3. Den “Kernkompetenzen” Besen schwingen und sich von IT Beratung, Bonusprogrammen und anderem Ballast zu trennen. Netzausbau und andere technische Dienste konsequent outsourcen.

Obermann folgt übrigends nun zum dritten Mal in den Fußstapfen von Ricke. Nach der Verantwortung beim Mobilfunk in Deutschland und International nun ganz oben. Aus dem Windschatten sozusagen.

Was mich aber selbst am meisten belustigt: Im November 1997 wurde ich Kunde von Talkline (bzw. meine damalige Firma), mit gravierenden Serviceproblemen beim Anschluss. Im Dezember 1997 verließ Ricke das Unternehmen.
Seit diesem Oktober telefoniere ich nun über T-Mobile. Und ich hatte wieder knapp zwei Wochen Probleme beim Vertragswechsel…

 

09.11.2006

Neue Social Networking Zahlen aus den USA

MySpace führt mit über 127 Millonen Benutzern weltweit immer noch ungeschlagen die Hitparade der Social Networking Seiten an (über 80% des US Marktes), während andere besser auf der Profitseite agieren zu scheinen. Cyworld, die koreanische Networking-Seite mit einer Marktdurchdringung zu Hause von fast 100% (oder 20 Mio. Koreaner zwischen 20 und 30) verdient täglich ca. 300.000 USD durch den Verkauf von digitalen “Items”. Auch da ist noch Luft nach oben: das sind grade mal 6 USD pro Benutzer pro Jahr…

Mehr dazu bei:
GigaOM2 – Social Networking by the Numbers

 

More than 10 years experience in sales strategy consulting, sales planning and sales controlling for Financial Services, IT/Telco and Retail clients.